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Der Überlinger See – Kulturdenkmäler in landschaftlicher Idylle

Mit 21 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Breite von vier Kilometern ist der nordwestliche Ausläufer des Bodensees zwar deutlich kleiner als der Obersee, entschädigt aber mit einer wunderschönen Mischung aus Naturlandschaft, idyllischen Dörfern, Burgen und Schlössern.

Stolz und weithin sichtbar thronen das alte und das neue Schloss über Meersburg am nördlichen Ufer. Auf dem Weg nach Überlingen ragt in verspieltem Barock, die Kirche Birnau aus den Reben, während am gegenüberliegenden Ufer das Grün des Waldes dominiert. Der Bodanrück, ein bis beinahe 700 Meter hoher Molassehaufen, trennt hier als 112 Quadratkilometer große Halbinsel den Überlinger See vom Untersee im Süden. Dichter Wald, Natur- und Vogelschutzgebiete, sowie eine Burgruine sorgen für eine romantische Atmosphäre.
„Wo die Natur nahe ist, sucht sie sich auch ihren Weg“, beschreibt Ina Chupik, Pressesprecherin des Segelclub Bodman, die tückischen Untiefen auf dem Weg zur ruhigen Hafenanlage. Direkt neben dem Naturschutzgebiet mit zahlreichen Vögeln und Bibern gelegen, geizt die Stockacher Aach nicht mit Sedimentablagerungen. Die Mitglieder des SCBo, die nicht nur aus der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen, sondern auch aus dem Raum Singen, Radolfzell, Tuttlingen, dem Schwarzwald und aus Stuttgart stammen, nehmen dies gerne in Kauf. Herrliche Wanderwege, Auenwälder, die Burgruine Bodman und nicht zuletzt der Historische Kern des kleinen Orts mit seinen idyllischen Lokalen, gemütlichen Cafés und Sternerestaurants trösten auch über den einen oder anderen flauen Sommertag hinweg. Der Hafen bietet ausschließlich Segelbooten Platz und beherbergt neben mehreren Klassikern auch moderne Yachten aller Art, die sich hier bei Clubregatten und zusammen mit anderen Seglern vom Ende des Sees bei Mittwochsregatten messen.Das Clubgelände des SC Bodmann liegt idyllisch neben einem Naturschutzgebiet. Foto: ChupikDas Clubgelände des SC Bodmann liegt idyllisch neben einem Naturschutzgebiet. Foto: Chupik

Segeln auf dem Überlinger See ist abwechslungsreich. „Der Überlinger See wird von Bergen umgeben, was zu Fallwinden führen kann“, sagt Jonathan Koch, Pressesprecher des Bodensee-Yacht-Clubs Überlingen. Und wenn kalte Luftmassen von den Bergen in den See absteigen, könnten sie starke Wind und manchmal auch unvorhersehbare Böen erzeugen. Passt der Wind einmal nicht, dann ist der Hafen des BYCÜ der perfekte Ausgangsort, um Überlingen mit seinen mittelalterlichen Gassen, der herrlichen Uferpromenade und dem Gelände der Landesgartenschau zu entdecken. Auch die Pfahlbauten in Unteruhldingen, das älteste archäologische Freilichtmuseum Deutschlands, sind nicht weit und bieten spannende Einblicke in das Leben am Bodensee vor 10 000 Jahren.
Der BYCÜ legt großen Wert auf die Ausbildung der Jugend und muss sich mit 80 aktiven Nachwuchsseglern keine Sorgen um seine Zukunft machen. Der Hafen beherbergt viele Traditionsklassen, wie 75er und 45er Nationale Kreuzer, 30er Schärenkreuzer, aber auch H-Boote, Drachen und alle Jugendbootklassen. Mit eigener Gastronomie und einem großzügigen Clubgelände richtet der sportlich aktive Verein alljährlich Regatten wie die Hammond-Perkin-Star-Class Trophy, die Überlinger Pokalregatta der Drachen, der Internationaler Bodenseepokal der H-Boote und die Herbstregatten aus.Blick auf den Bodensee-Yacht-Club Überlingen. Foto: Julius OsnerBlick auf den Bodensee-Yacht-Club Überlingen. Foto: OsnerAm östlichen Ende des Überlinger Sees, bei Konstanz, hat der Segler-Verein Staad seinen Heimathafen. „Raus aus dem Hafen, hart Backbord, um gleich die Fährverbindung zwischen Konstanz und Meersburg zu überqueren“, beschreibt Schriftführer Bernd Keller die Fahrt aus dem Hafen ins Revier. Nicht nur die eng getakteten, vorfahrtsberechtigten Fährschiffe, auch die Kursschiffe, die zwischen Meersburg, Überlingen und der Insel Mainau verkehren, fordern erhöhte Aufmerksamkeit. Dafür bieten sich von hier Touren ins mittelalterliche Meersburg mit Übernachtung im Hafen des Yacht-Clubs Meersburg an, von wo aus man den Blick auf die Schweizer Berge und den Sonnenuntergang genießen kann. Oder Konstanz, die größte Stadt am See, mit dem alten Stadtteil Niederburg, dem Konzil, dem Münster, dem Hafen mit der sich drehenden Statue Imperia, vom SVS mit dem Bus gut zu erreichen. Ob die Blumeninsel Mainau oder die Barockkirche Birnau – hier reihen sich die Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler aneinander wie Perlen auf einer Kette. Obersee DSC0201Raus aus dem Hafen, hart Backbord und gleich die Fährverbindung zwischen Konstanz und Meersburg überqueren – der Hafen des SV Staad liegt ganz rechts im Bild. Foto: BengelsdorfDer SVS kümmert sich nicht nur um seine erwachsenen Mitglieder, die in erster Linie aus dem Bodenseeraum, aber auch aus Stuttgart kommen, er hat auch eine aktive Jugendabteilung, die auf Lasern und Optimisten trainiert. Bekannt ist der Verein für seine internationale Eichhornregatta, für Drachen, Folkeboot und Trias, richtet aber auch mal einen Europacup für 30er-Schärenkreuzer aus.


Fotos: SVBW/Bengelsdorf, Osner, Chupik

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