lsvb logo

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12

Verbandsnachrichten

  • 1
  • 2
  • 3

Boote mit Adaptionsmöglichkeit

Auf den ersten Blick scheint das Seglen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht die Sportart der ersten Wahl zu sein - erfordert sie doch vermeintlich viel Beweglichkeit und zugleich Stabilität an Bord. Doch die meisten Handicaps können inzwischen technisch durch Adaptionen ausgeglichen werden. Segeln ist so zu der Sportart mit dem wohl größten Inklusionspotenzial überhaupt geworden.

Grundsätzlich sind erst einmal alle Boote geeignet. Dies zeigt auch das Ergebnis der Umfrage zum inklusiven Segeln, die der DSV durchgeführt hat. Von den Vereinen, die teilgenommen haben, werden insgesamt 39! Bootsklassen genannt, die zum inklusiven Segeln genutzt werden.

Je nach individueller Anforderung können Adaptionen vorgenommen werden – zum Beispiel beim Sitzen, bei den Sitzpositionen, bei der Bedienung von Schoten oder bei der Steuerung. Mit vergleichsweise wenig Aufwand kann ein Boot an die jeweiligen Fähigkeiten der Sportlerin bzw. des Sportlers angepasst werden. Menschen mit verschiedensten Handicaps können das Segeln also lernen, genießen und an Regatten teilnehmen – allein, zu zweit oder in größeren Teams an Bord.

Auf einigen Booten gibt es bereits vielfache Erfahrungen mit Adaptionsmöglichkeiten. Hier stellen wir hier Ihnen verschiedene Jollen und Kielboote vor, die Seglerinnen und Segler mit und ohne Handicap gleichermaßen nutzen können. Durch diesen flexiblen Einsatzbereich sind sie auch für die Vereinsarbeit attraktiv. Vereinsmitglieder, deren Kraft und Beweglichkeit schlicht durch das Alter nachlässt, finden in diesen Bootsklassen womöglich eine gute Alternative.
Wer inklusives Segeln im Verein anbieten möchte, muss nicht zwingend neue Boote kaufen

Es geht auch anders: Viele vereinseigene Trainingsboote lassen sich anpassen und so einsetzen. Zudem gibt es inzwischen einen durchaus interessanten Gebrauchtbootmarkt.

Für Sportlerinnen und Sportler mit geistigen (und stärksten körperlichen) Beeinträchtigungen bieten sich grundsätzlich eher Boote an, bei denen beispielsweise Seglerinnen und Segler mit und ohne Behinderung gemeinsam an Bord sind. Dazu gehören neben den hier aufgeführten auch alle größeren Yachten und Boote, die ausreichend Platz an Deck bieten.


Beispiele für Bootstypen für inklusives Segeln


2.4mR

Kielboot, das von einer Person gesegelt wird. Der Zwei-Punkt-Vierer bietet jede Menge Adaptionsmöglichkeiten (unter anderem Steuerung über Fußpedal oder Handsteuerung), sodass Menschen mit und ohne Behinderung vergütungsfrei und chancengleich in einer offenen Klasse gegeneinander segeln können. Viel genutztes Boot bei nationalen und internationalen Meisterschaften und Regatten. Bis 2016 Paralympische Bootsklasse. Stark wachsende Bootsklasse weltweit – insbesondere in Deutschland.

Zielgruppe: alle Menschen, die bereits segeln, aber auch Anfänger. Als Ausbildungsboot in Kombination mit einem Motorboot gut geeignet.
Maße: 4,18 cm lang, 81 cm breit, 254 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar, langlebig, für Anfänger leicht zu segeln, anspruchsvoll als Regattaboot
Kosten: neu ab 13.000 Euro exkl. Segel, es gibt einen florierenden Gebrauchtmarkt.
Konstrukteur und Vertrieb: 1983 von den Skandinaviern Odd Linnquist, Peter Norlin und Hákan Södergren entwickelt, Vertrieb und Bootsbauer siehe Klassenvereinigung 2.4mR, www.2punkt4.de/bootsbauer/
Klassenvereinigung: www.2punkt4.de

IMG 3054

 

Mini12 

Der Mini12er ist der "kleine Bruder" des 2.4mR. Als einsitziges Segelboot bietet er vor allem Anfängern und/oder Menschen mit Handicap einen sanften Einstieg in die Kunst des Segelns. 120 Kilo Blei im Kiel sorgen für die notwendige Sicherheit und stabilisieren das Boot bei schnellerer Fahrt.

IMG 3443

 

RS Venture Connect

Kielboot, in dem zwei Sitze nebeneinander liegen. Eignet sich für Teams aus aktivem und weniger aktivem Segler (Jung und Alt, erfahrener Segler/Anfänger, mit/ohne Handicap), aber auch für zwei Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung. Viele Konfigurationsmöglichkeiten (z. B. Schotführung, Sitzposition, Steuerung per manuellem oder elektrischem Joystick). Der RS Venture Connect war zum Beispiel als Boot bei der Parasailing-WM im Einsatz. Großer Vorteil für Vereine: Man kann mit geringem Aufwand die Sitze und das Zentralpult ausbauen sowie die Steuerung umbauen, so dass das Boot jederzeit auch als gewöhnliches Boot genutzt werden kann. Mit Gennaker segelbar.

Zielgruppe: Zweierteams, in der Regel aktive und weniger aktive Segler gemeinsam im Boot, gutes Ausbildungsboot. Regattatauglich.
Maße: 4,90 Meter lang, 2 Meter breit, 390 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, segelbar mit bis zu sechs Personen
Kosten: ab ca. 20.000 Euro
Konstrukteur und Vertrieb: RS Sailing Deutschland GmbH www.rssailing.com/de/
Klassenvereinigung: www.rs-kv.de

 

S/V 14

Kielboot, in dem zwei Segler hintereinander sitzen. Alle Bedienelemente können nach hinten auf die Steuerfrau oder den Steuermann gelegt, alternativ aber auch auf beide Positionen verteilt werden. Die Steuerung erfolgt über einen Lenker wie bei einem Fahrrad. Um einer Krängung entgegenzuwirken, sind die Sitzschalen elektronisch verstellbar (Neigung bis zu 20 Grad). Die S/V 14 kann mit Gennaker gesegelt werden. Vorteil: Die S/V 14 ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung und in Vereinen flexibel einsetzbar für verschiedenste Teams.

Zielgruppe: alle Menschen, die gemeinsam segeln möchten, mit und ohne Einschränkung. Als Ausbildungsboot gut geeignet, Segelschüler und Segellehrer sitzen gemeinsam an Bord. Regattatauglich (wachsende Regattaszene in Deutschland)
Maße: 4,39 m lang, 1,59 m breit, 300 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: neu um 10.000 Euro inkl. Segel
Konstrukteur und Vertrieb: 2015 konzipiert von den Niederländern Simonis/Voogd in Zusammenarbeit mit Peter Jacobs – der querschnittgelähmte Südafrikaner hatte die Entwicklung über Facebook angeschoben. Gebaut wird die Jolle bei FAREAST Yachts (China). Der Vertrieb in Deutschland läuft über Bootspunkt www.bootspunkt.de/content/44-sv14
Klassenvereinigung: www.sv14class.com

IMG 3246

 

Hansa 303

Kieljolle, für Einzelseglerinnen und -segler, aber auch für Zweierteams einsetzbar. Die Boote bieten diverse Konfigurationsmöglichkeiten (z.B. Steuerung mit manuellem Joystick oder elektrischem 4-Wege-Joystick, Segelfläche kann vom Cockpit aus angepasst werden). Der australische Designer Chris Mitchell konzipierte die Hansa-Boote (u.a. Hansa 2.3 und Hansa 303) ursprünglich unter dem Motto „Segeln für Alle“ für Kinder verschiedenster Alters- und Könnensstufen. Inzwischen haben sich die gut kontrollierbaren und ohne Gewichtsverlagerung segelbaren Boote einen festen Platz im inklusiven Segelsport erobert. Die Hansa 303 ist als internationale Bootsklasse anerkannt und gehört wie auch die 2.4mR und die RS Venture Connect zu den Bootsklassen, mit denen die Kampagne zur Wiederaufnahme des Segelsports bei den Paralympics 2028 gestartet wurde.

Zielgruppe: Allein oder im Zweierteam nutzbar, gutes Ausbildungsboot für alle Seglerinnen und Segler im Verein, regattatauglich.
Maße: 3,03 Meter lang, 1,35 Meter breit, 62 kg (plus 32 kg Schwert)
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher durch ein großes, mit Blei gefülltes Schwert, segelbar mit bis zu zwei Personen, gut manövrierfähig, vielseitig verwendbar
Kosten: 9.500 Euro
Konstrukteur und Vertrieb: Chris Mitchell, Access Dinghies (Australien), Vertrieb durch hansasailing.com
Internationale Klassenvereinigung: hansaclass.org

 

Sonar

Kielboot, das bis 2016 bei den Paralympischen Spielen von drei Athletinnen und Athleten mit unterschiedlichen Behinderungsgraden gesegelt wurde. In der Regel sind vier Seglerinnen und Segler an Bord. Geräumiges Cockpit, hohes Adaptionspotential. Kann mit Spinnaker gesegelt werden.

Zielgruppe: alle Menschen, die gemeinsam segeln möchten, mit und ohne Einschränkung. Als Ausbildungsboot gut geeignet.
Maße: 7 m lang, 2,4 m breit, 950 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: schwankend, siehe Gebrauchtmarkt unter anderem auf der Seite der KV
Konstrukteur und Vertrieb: 1979 von Bruce Kirby entworfen.
Klassenvereinigung: www.sonar.org Internationale Klassenvereinigung

 

SKUD 18

Kielboot, das speziell für den Regattasport konstruiert worden ist. SKUD ist ein SK iff von U niversal D esign, die Seglerinnen und Segler sitzen meistens hintereinander in festen Schalen in der Mitte des Bootes. Das Boot ist für einen Gennaker ausgerüstet. Viele Adaptionsmöglichkeiten. Bis zu drei Menschen ohne Handicap können den SKUD 18 auch ohne Sitze und mit Trapez segeln. Bis 2016 Paralympische Bootsklasse.

Zielgruppe: alle Menschen, die leistungsorientiert segeln möchten, mit und ohne Einschränkung.
Maße: 5,8 m lang, 2,29 m breit, 400 kg mit Bleigewichten und Segeln
Eigenschaften: unsinkbar, kentersicher, trailerbar
Kosten: schwankend, siehe Gebrauchtmarkt unter anderem auf der Seite der KV
Konstrukteur und Vertrieb: Access Sailing
Klassenvereinigung: www.hansaclass.org Internationale Klassenvereinigung

 

Combi-Tri

Trimaran für bis zu vier Personen. Die drei Rümpfe geben dem Boot eine hohe Stabilität, sodass es auch bei stärkerem Wind nur zu einer leichten Krängung kommt. Ein optionaler Mittelsitz, von dem aus alles bedient werden kann, ermöglicht Menschen mit Handicap ein aktives Segeln. Vom Sitz aus kann gesteuert, die Schot bedient und das Segel mit Hilfe eines Rollmastes gesetzt und geborgen sowie stufenlos gerefft werden.

Zielgruppe: Menschen, die allein oder im Team segeln wollen – mit und ohne Einschränkungen. Als Ausbildungs- und Familienboot gut geeignet.
Maße: 4,80 Meter lang, 3 Meter breit, 125 kg
Eigenschaften: unsinkbar, so gut wie kentersicher, insbesondere bei mehr Wind hohe Fahrtgeschwindigkeit, vielseitig verwendbar
Kosten: 19.500 Euro inkl. Mittelsitz
Konstrukteur und Vertrieb: Joachim Schönwälder, Vertrieb durch VP BERATEN ORGANISIEREN VERWALTEN

 

Weitere oft genutzte Bootstypen

Zusätzlich eignen sich als Boote für diesen Einsatzbereich beispielsweise auch die Hansa 2.3, Hansa Liberty, Weta (Trimaran), BM-Jolle oder die Nachfolger Polyvalk und Falcon.

 

Text: Deutscher Segler-Verband

Fördermöglichkeiten

Sie überlegen, das Angebot in Ihrem Verein um inklusives Segeln zu erweitern? Neben organisatorischen Überlegungen kommt dabei auch die Frage nach dem finanziellen Budget auf: Wie viel Geld müssen unser Club und seine Mitglieder investieren und wo finden wir womöglich Unterstützung?

Sie müssen nicht zwangsläufig ein großes Investitionsvolumen einplanen. Zum einen gibt es keinen zwingenden Grund, neue, spezielle Boote zu kaufen – es ist auch möglich, vorhandene Vereinsboote ohne großen Aufwand umzugestalten. Lesen Sie dazu Näheres hier. Zum anderen lassen sich auch viele Maßnahmen, um das Vereinsgelände für zum Beispiel Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer barrierefrei zu gestalten, in Eigenregie durchführen.

Es gibt in Deutschland aber auch auf verschiedensten Ebenen viele Fördertöpfe zur Unterstützung des inklusiven Sports: Lotterien, Stiftungen und Preise, finanzielle Hilfen auf Kommunal-, Kreis- und Landesebene sowie durch die Sportverbände.

Es lohnt, sich einmal mit diesen Fördermöglichkeiten auseinander zu setzen. Da jede Stiftung und jede Organisation ganz unterschiedliche Anforderungen stellt, können wir Ihnen als Verband hier zunächst nur eine Liste mit Fördermöglichkeiten und entsprechenden Links zur Verfügung stellen.

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie wird regelmäßig überarbeitet und ergänzt. Wir freuen uns auch auf Ihre Ideen für weitere Fördermöglichkeiten – diese geben wir dann gerne im Rahmen der Auflistung an interessierte Vereine weiter.

Wenn Sie eine umfangreiche Unterstützung bei der Fördermittelbeantragung wünschen, können Sie sich auch an Fördermittelagenturen wenden, die auf eine individuelle Unterstützung spezialisiert sind. Diese helfen, ein für Ihre Bedingungen passendes Förderprogramm zu finden, die Antragsunterlagen fertig zu stellen und später ggf. Zwischenberichte, Verwendungsnachweise und so weiter zu verfassen.

Übrigens: Kreative Ideen und Nachfragen lohnen sich. Das zeigen die Erfahrungen einiger Segel-Vereine, die bereits inklusiv arbeiten - siehe hierzu auch unsere Vereinsliste. Selbst wenn beispielsweise eine Kommune keine finanziellen Möglichkeiten hat, so kann sie den Verein eventuell mit Werkzeugen, Baumaterial und Handwerkern bei Umbauarbeiten unterstützen. Und oft gibt es auch Vereinsmitglieder, die gerne bereit sind, zweckgebunden eigenes Geld zu spenden.

 

Geeignete Lotterien, Stiftungen, Preise

Turning Point Stiftung https://turningpoint-stiftung.com/
Aktion Mensch https://www.aktion-mensch.de/foerderung
Sparkassen sparkassenstiftungen.de
Volksbanken Raiffeisenbanken
Laureus Stiftung https://www.laureus.de/foundation/unsere-programme/
Heidehof-Stiftung https://www.heidehof-stiftung.de/
Werner-Otto Preis (gilt nur für Region Hamburg) http://www.alexander-otto-sportstiftung.de/
Herbert-Grünewald Stiftung (gilt nur für NRW und an allen Bayerstandorten) http://www.bayer-stiftungen.de/de/inklusion.aspx
Paul-Lechler Stiftung (gilt nur für Baden-Württemberg) paul-lechler-stiftung.de
Suche weiterer Stiftungen beim Bundesverband Deutscher Stiftungen: https://www.stiftungen.org/stiftungen/stiftungszwecke/gesundheit-und-sport.html
Weitere Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Seite des DOSB: https://inklusion.dosb.de/ueber-inklusion/foerdermoeglichkeiten/

 

Verbände

Die im Folgenden aufgeführten Verbände stellen häufig Mittel zur Förderung des inklusiven Sports zur Verfügung. Die Fördermittelvergabe ist dabei je nach Kreis und Bundesland unterschiedlich organisiert. Die jeweils zuständigen Verbände geben dazu Auskunft und stehen beratend zur Seite.

Stadtsportverbände
Kreissportverbände/Sportkreise
Landessportverbände
Behindertensportverbände der Bundesländer

 

Öffentliche Gelder

Auch öffentliche Gelder können gegebenenfalls als Fördermittel akquiriert werden. Die oben aufgeführten Verbände sind als erste Ansprechpartner für Fördermittel sinnvoll, da sie in vielen Fällen wissen, ob im jeweiligen Kreis oder Bundesland öffentliche Gelder zur Förderung des inklusiven Sports zur Verfügung stehen.

Kommunen
Kreise
Bundesländer
EU

Auf europäischer Ebene stellt das EOC EU-Büro Informationen zur Förderung zur Verfügung.

Ansprechpartner:
EU-Referent DOSB: Andreas Bold
Tel.: 0032 – 2 – 738 03 26
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Text: Deutscher Segler-Verband

Barrierefreiheit heißt Teilhabe für alle

Es gibt viele Hindernisse, die es Menschen mit einem Handicap erschweren, an verschiedensten gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Das gilt auch für den Sport und das Segeln. Damit alle Segelnden gleichermaßen, mit und ohne Einschränkung, möglichst selbständig und unabhängig von anderen ihren Sport ausüben können, bedarf es deshalb der „Abwesenheit von Hindernissen“ – der Barrierefreiheit.

Viele Menschen denken bei dem Begriff „Barrierefreiheit“ in erster Linie an Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer. Doch ist diese „Freiheit von Barrieren“ auch auf anderen Ebenen gegeben, dann profitieren viele. So gehören zur Barrierefreiheit beispielsweise auch das farblich kontrastreiche Hervorheben von Türen oder Hindernissen für Menschen mit Sehbehinderung oder der Infozettel, der sprachlich leicht verständlich formuliert ist.

Die Erfahrung zeigt, dass unterschiedlichste Hindernisse in einem Segelverein barrierefrei umgestaltet werden können – oft sogar kostensparend in Eigenarbeit. Sollte eine größere Anschaffung nötig sein, stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung.


Nicht alles muss von Beginn an barrierefrei sein

Das bedeutet jedoch nicht, dass alle Elemente, die theoretisch barrierefrei gestaltet werden können, dies auch sein müssen, um inklusives Segeln anbieten zu können. Es reicht durchaus, zunächst einmal eine barrierefreie Basis zu schaffen. Dazu sollte sichergestellt sein, dass Personen mit Handicap a) die Toilette nutzen können, und b) ein Transfer vom Steg ins Boot und wieder heraus möglich ist. Ersteres setzt eine barrierefreie Toilette sowie einen barrierefreien Zugang zu dieser voraus. Für den Transfer eignen sich Schwimmstege besonders gut. Auch ein nicht schwimmfähiger Steg ist möglich, wenn der Abstand vom Steg zum Boot nach unten nicht zu groß ist.

Weitere barrierefreie Elemente können dann im Laufe der Zeit und bei Bedarf ergänzt werden. Eine Übersicht der meisten Barrieren im Segelverein und entsprechende Lösungen finden Sie z.B. im DSV-Handbuch „Inklusives Segeln im Verein“. Die Erfahrung zeigt: Im Dialog mit den Teilnehmenden mit Handicap wird deutlich, wo weitere barrierefreie Lösungen gefunden werden müssen. 

Unser Tipp: Beziehen Sie die Teilnehmenden in die Überlegungen und Planungen mit ein. So entwickelt sich die Barrierefreiheit in Ihrem Verein schrittweise und bedarfsorientiert weiter.

Barrierefreiheit ist für Menschen mit stärkeren Einschränkungen elementar. Barrierefreiheit erleichtert aber auch allen anderen Personen vieles. Denn ganz unabhängig von einem Handicap handelt es sich bei der barrierefreien Umgestaltung um sinnvolle Veränderungen – auch vor dem Hintergrund der Zunahme von älteren Vereinsmitgliedern.

 

„10 Prozent der Menschen sind auf Barrierefreiheit angewiesen, für 90 Prozent der Menschen ist sie äußerst angenehm.“

Um nur einige Beispiele zu nennen: Ein barrierefreies Clubgelände unterstützt die Familienfreundlichkeit eines Segelvereins, da alle mit einem Kinderwagen überall hinkommen. Die Rücken der Vereinsmitglieder beim Beladen ihrer Schiffe werden geschont, wenn problemlos Karren genutzt werden können. Farbig markierte Hindernisse vermeiden Stolperfallen in der Dämmerung. Diese Liste ließe sich ohne weiteres fortsetzen.

 

Text: Deutscher Segler-Verband

Weitere Meldungen

  • Alle
  • Bildung
  • Fahrtensegeln
  • Leistungssport
  • Optiliga
  • Segeljugend
  • Default
  • Title
  • Date
  • Random
load more hold SHIFT key to load all load all

Segelverband Baden-Württemberg auf Instagram

Projekte

csm logo gemeinsam gegen doping

Schutz vor Gewalt & Missbrauch

stop hand

 Für Informationen hier klicken...

  • 1
  • 2